Wein und Gesundheit: Was sind die Fakten?
Ist Wein gesund oder nicht?
Diese Frage wird kontrovers diskutiert. Manche verneinen sie, andere dagegen beantworten sie dagegen mit einem eindeutigen Ja. Die reinen wissenschaftlichen Fakten sprechen jedenfalls für den Wein.
Warum ist Wein gesund?
Wein ist nicht irgendein Getränk, sondern ein Kulturgut, das auf eine jahrtausendelange Tradition zurückblickt. Wein wird seit jeher auf natürlichen Wegen gekeltert und enthält keine künstlichen Zusätze. In neuerer Zeit untersuchten Lebensmittelchemiker unzählige Weinproben und fanden dabei, dass Wein wertvolle Inhaltsstoffe besitzt. Dazu gehören zum Beispiel Mineralstoffe und Vitamine sowie die Antioxidantien Anthocyan und Resveratol. Diese beiden Stoffe sind in Rotwein in höherer Konzentration als in Weißwein vertreten. Ihnen wird nachgesagt, dass sie vorbeugend gegen Alzheimer und Krebs wirken und den Alterungsprozess bremsen sollen.
Auf die Qualität kommt es an
Wein entfaltet seine positive Wirkung nur, wenn er sorgfältig und mit traditionellen Methoden produziert wurde. Dabei handelt es sich meist um bessere Sorten, die aber natürlich ihren Preis haben. Viele dieser Weine sind zertifiziert. Verbraucher können dadurch den Weg des Weins bis zum jeweiligen Weingut zurück verfolgen. Die Winzer müssen hohe Auflagen erfüllen, um so ein Zertifikat zu bekommen. Das betrifft sowohl die Anwendung von Chemikalien beim Anbau (Düngemittel, Herbizide, Pestizide) als auch das Keltern und Abfüllen. Bei billigen Weinen kann der gesundheitsfördernde Aspekt durch Zusätze und Verunreinigungen zunichte gemacht werden. Das trifft in besonderen Maß auf Weine zu, die in Tetrapacks verkauft werden. Dabei handelt es sich um eine Mischung (Blend) aus verschiedenen Weinen, deren genauer Anteil und Herkunft nicht ermittelt werden können. Selbst Experten können in solchen Fällen nicht sagen, woher bestimmte Verunreinigungen oder Zusatzstoffe kommen.
Wein ist gesund – unter den richtigen Umständen
Wein ist ein Genussmittel. Genau da liegt der springende Punkt. Ein Genussmittel ist ein Produkt, dass genossen werden sollte. In erster Linie bedeutet es, dass der Verzehr in Maßen, nicht in Massen erfolgen soll. In den klassischen Weinländern Italien, Frankreich, Spanien und Portugal wird oft Wein getrunken. Dabei wird der Rebensaft aber entweder verdünnt oder sehr langsam in kleinen Mengen getrunken. Der Genuss des Weins erfolgt fast immer in Gesellschaft in einer angenehmen und entspannten Atmosphäre. Man sitzt mit der Familie, Freunden oder Nachbarn zusammen, plaudert und entspannt sich. Niemand kommt auf den Gedanken, Wein zu trinken, weil er Durst hat oder um sich mit dem Alkohol zu betäuben.
Daraus können hiesige Weintrinker einiges lernen. Ein romantischer Abend mit der Frau oder Freundin bei Kerzenlicht wird erst mit einem edlen Wein perfekt. Er fördert die gemütliche Stimmung und bewirkt, dass Stress abgebaut wird. Gesunde Weintrinker sind ruhiger und ausgeglichener als solche, die keinen Wein trinken.
Die Menge macht den Unterschied
Leider missbrauchen viele Menschen den Wein, indem sie ihn im Übermaß trinken. Sie wollen sich mit Wein betäuben und benutzen ihn, um ihre Sorgen vergessen. Dadurch schaffen sie aber regelmäßig neue Probleme. Daran ist jedoch nicht der Wein schuld, sondern derjenige, der ihn im Übermaß trinkt. Experten empfehlen Frauen, nicht mehr als ein Achtel (ungefähr 0,14 l) Wein zu trinken. Das ist ungefähr ein normales Weinglas. Männer dürfen in der Regel ohne Bedenken bis zu einem Viertel (ungefähr 0,25 l) Wein trinken, allerdings nicht auf täglicher Basis. Wer gern Wein trinkt, sollte sich zudem an der frischen Luft ausreichend bewegen und ab und zu die Leberwerte und den Cholesterinspiegel vom Hausarzt überprüfen lassen. Dadurch kann der Weingenuss ohne Reue erfolgen.